Sprache als instrument der identitätsfindung

Analogia: auch die Gebärdensprache kann die Identitätsfindung untermauern. Absolut.

Die im Folgenden benannte Autorin bezieht sich nicht auf Gebärdensprache, dennoch lässt sich vieles von ihrer Darstellung darauf anwenden. Auch.

Kübra Gümüşay: „Sprache und Sein“ (Hanser, 208 Seiten):

Die Macht der Sprache, Sprache als Instrument der Identitätsfindung, die emanzipative Kraft von Sprache: All diese Themen sind weder besonders neu noch besonders aufregend. Doch Kübra Gümüşays engagierter und sprachlich fein geschliffener Essay macht sie zugänglich für eine breite Leserschaft, der man es genau deshalb gern ans Herz legt. „Sprache und Sein“ ist ein persönliches und frisches Plädoyer dafür, den eigenen Blick auf die Welt nicht als gegeben hinzunehmen und andere Perspektiven weder abzulehnen noch zu fürchten. Zitat Kübra Gümüşays: „Der zweite Typus Mensch in diesem Museum sind die Benannten, die aus irgendeinem Grund von der Norm abweichen, und sie werden in dem Museum ausgestellt, ihnen wird eine Kategorie zugeschrieben und ihr Name ist ihr Käfig und die Definition ihres Namens bestimmt die Weitläufigkeit ihres Käfigs.“

Quelle: MDR.de | Sachbuch-Empfehlung | B. Baltschev | 20.05.2020